Sensibilisierung

Wie Schulleiter/innen unterstützen

Schulleiter/innen ...

  • machen die Eltern von mehrsprachig aufwachsenden Schülerinnen und Schülern frühzeitig auf das Angebot des Erstsprachenunterrichts aufmerksam.
  • informieren Eltern und Schulkollegium darüber, wie der Unterricht an ihrem Standort / in ihrer Gemeinde organisiert ist.
  • stellen die passenden Anmeldeformulare des BMBWF in Printversion zur Verfügung. Die Formulare sind  zweisprachig und in mehr als 25 Sprachen verfügbar.
  • stellen einen Kontakt zwischen den Eltern und der Lehrperson für den Erstsprachenunterricht her.
  • binden die Lehrpersonen für den Erstsprachenunterricht in das Schulkollegium ein, sodass ein Austausch möglich wird, der ein fächerverbindendes Arbeiten im Sinne einer gesamtheitlichen sprachlichen Bildung fördert.

Lehrpersonen mit anderer Erstsprache als Vorbild

Rund 400 Lehrpersonen vermittlen an österreichischen Schulen im Erstsprachenunterricht mehr als 25 Sprachen. Sie sind ...

  • wichtige sprachliche Vorbilder für Schüler/innen, weil sie über ausgezeichnete Sprachkenntnisse in der Erstsprache und meist auch in der deutschen Sprache verfügen,
  • vielfältige berufliche Erfahrungen mitbringen und
  • in Österreich oder im Ausland eine Qualifikation erworben haben, damit sie ihre Erstsprache qualitätsvoll unterrichten können.

Das Kompetenzprofil für den Erstsprachenunterricht (ESUKomP) bietet Orientierung zu zentralen Themen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Erstsprachen-Lehrpersonen.

Aufgaben der Lehrpersonen für Erstsprachenunterricht

 Lehrpersonen für den Erstsprachenunterricht ...

  • kooperieren mit den anderen Lehrpersonen ihrer Schüler/innen und tauschen sich inhaltlich mit ihnen aus.
  • orientieren sich am Lehrplan für den Erstsprachenunterricht.
  • gestalten ihren Unterricht sprachsensibel (von der Alltagssprache zur Bildungssprache) – im Idealfall mit Teamteaching-Phasen mit Kolleg/innen des Regelunterrichts.
  • vermitteln neben der sprachlichen auch interkulturelle Kompetenz.
  • nehmen Fort- und Weiterbildungsangebote der Pädagogischen Hochschule oder der Bildungsdirektion wahr.
  • sind Ansprechpersonen für Eltern und Impulsgebende für den Umgang mit Mehrsprachigkeit zuhause.

Eltern als wesentlicher Faktor

Es ist verständlich, dass Eltern mit anderer Erstsprache bisweilen denken: „Mein Kind muss Deutsch lernen, damit es in der Schule mitkommt.“ Lehrer/innen des Erstsprachenunterrichts und Schulleitungen können Eltern und Erziehungsberechtigten vermitteln, dass die Deutschkompetenz nicht durch den Erstsprachenunterricht leidet und dass die Erstsprache eine wertvolle Ressource für Bildung und Identitätsentwicklung ist. Als Argument könnte der Vergleich helfen, dass auch Kinder mit Deutsch als Erstsprache in der Schule Deutsch lernen, obwohl sie es zu Hause sprechen. Wenn Eltern in ihrer Mehrsprachigkeit wertgeschätzt werden, besteht auch die Chance, dass sie das Angebot des Erstsprachenunterrichts in Anspruch nehmen. 

Für Eltern und Bezugspersonen von Kindern, die an der Schwelle vom Kindergarten in die Volksschule stehen, bietet das ÖSZ mit dem Heft „Spielerische Sprachförderung im Alltag“ anregende Tipps in den Sprachen Bosnisch, Deutsch, Englisch, Kroatisch, Serbisch und Türkisch – bald auch auf Arabisch. Kostenlose Bestellungen solange der Vorrat reicht: office@oesz.at